Krankheitssymptome

Nikotinsucht und Nikotinabusus

NIKOTINSUCHT UND NIKOTINABUSUS

Sucht, Krankheit und Therapie

Nikotinabusus (aus dem lateinischen „Abusus”, Missbrauch) bezeichnet den übermäßigen Verbrauch von Tabakprodukten (Zigaretten, Zigarren, Zigarillos, Joints, Pfeife) und führt rasch zur Nikotinsucht, einer der größten Volkskrankheiten überhaupt. Bis 70 % der Raucher schätzt man als abhängig ein. Das hochgiftige Rauschmittel Nikotin ist in der Tabakpflanze enthalten, vermutlich als Schutz gegen gefräßige Tiere.

Nikotinsucht reduziert erheblich die durchschnittliche Lebenserwartung und erhöht drastisch das Krankheitsrisiko, u.a. bei Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose, Thrombose, Leberzirrhose, Magen-Darm-Geschwüre, chronische Bronchitis, Asthma und Impotenz. Das gilt auf für erhöhtes Passivrauchen.

Vor allem verschärft Nikotin bis zu viermal mehr die Krebsgefahr, speziell für Lunge und Kehlkopf. Bis zu 30 % aller Krebstodesfälle führt man auf Nikotinkonsum zurück. Mitverantwortlich sind die weiteren mehr als 70 hochgiftigen Tabakzusatzstoffe (wie Ammoniak, Harnstoff, Soda).

Das massive Suchtpotential liegt in der Einwirkung in nur 7 Sekunden auf das Belohnungszentrum im Gehirn (Nucleus accumbens). Die verstärkte Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin löst ein kurzzeitiges Hoch– und Entspannungsgefühl aus („Nikotinflash”), was auch Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit steigert. Der rasche Gewöhnungseffekt drängt zur ständig höheren Nikotindosis: Man wird Kettenraucher.

Die Therapie zur Suchtüberwindung funktioniert nur über Nikotinentzug, der je nach Abhängigkeitsgrad bis zu 30 Tagen, in Extremfällen über Monaten vermehrte Entzugserscheinungen nach sich ziehen kann: nervöse, aggressive oder depressive Verstimmung; Angstzustände; Konzentrations- und Schlagstörung; Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden; verstärktes Hungergefühl. Folglich ist die Rückfallquote hoch.

Häufig überwindet man die Nikotingier nur dank einer Kombination aus Eigenmotivation, medikamentöser Hilfe zur Abschwächung der Entzugssymptome (z.B. Nikotinpflaster) sowie aus Verhaltenstherapie und Körperbetätigung (Sport, Yoga, Sauna). Wesentlich ist das Zerschlagen alltäglicher Verhaltensmuster, die das so genannte Suchtgedächtnis mit dem Rauchen verknüpft (Morgenkaffee, gesellige Runde, Arbeitsstress usw.), da die psychische Abhängigkeit den geglückten Körperentzug oft noch jahrelang überdauert.

Auf Wikipedia Sie eine ausführliche Abhandlung zum Thema Tabakabhängigkeit und seine Folgen.

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Heidemarie Kraus
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